🎥 Was ist Video-Commerce und warum ist es für Modemarken wichtig?
von Enrico Fantaguzzi, Digital Fashion Academy
Video-Commerce entwickelt sich zu einem leistungsstarken Tool, das die Art und Weise verändert, wie Modemarken mit Kunden in Kontakt treten und Produkte online verkaufen.
Was also ist Video-Commerce?
Video-Commerce bezeichnet den direkten Verkauf von Produkten über Videoinhalte – entweder live oder aufgezeichnet –, bei denen die Zuschauer in Echtzeit klicken und einkaufen können, ohne das Video zu verlassen. Stellen Sie sich das wie QVC meets TikTok vor, nur komplett einkaufbar und digital. Dieser Trend boomt bereits in Asien und gewinnt auch in Europa und den USA stetig an Bedeutung.

Warum ist es jetzt wichtig?
Aufmerksamkeit ist die neue Währung, und Verbraucher, insbesondere die Generation Z und die Millennials, verbringen mehr Zeit mit dem Anschauen kurzer Videos als mit dem Durchstöbern traditioneller E-Commerce-Kataloge. Plattformen wie TikTok, Instagram Reels und YouTube Shorts dienen nicht mehr nur der Unterhaltung, sie werden Einkaufsumgebungen, und Modemarken und Einzelhändler sollten sich dessen bewusst sein. Videos erzeugen emotionales Engagement, zeigen Produkte in Aktion und schaffen Vertrauen bei Machern und Markenbotschaftern.
Wie Eitan Koter betont, Kreative werden zu den neuen HandelsmotorenSie bringen Authentizität, Gemeinschaft und Einfluss – Qualitäten, mit denen statische Produktseiten einfach nicht mithalten können.
Wie sollten Modemarken und Einzelhändler den Video-Commerce angehen?
- Fangen Sie klein, aber konsequent an: Zögern Sie nicht, eine perfekte Livestream-Shopping-Strategie zu starten. Beginnen Sie mit shoppablen Instagram Reels, TikToks oder Styling-Videos, die in Ihre PDPs (Produktdetailseiten) integriert sind.
- Zusammenarbeit mit Entwicklern: Influencer und Micro-Creators können Ihre Produkte in nachvollziehbaren, realen Kontexten präsentieren.
- Plattformen nutzen: Verwenden Sie Tools wie Bambuser, Livescale oder integrieren Sie TikTok Shop direkt, um Videos sofort einkaufbar zu machen.
- Bilden und unterhalten: Es geht nicht nur um „Jetzt kaufen“ – verwenden Sie Videos, um die Markengeschichte zu erzählen, Materialien zu erklären und Vielseitigkeit zu zeigen.
Was ist der Unterschied zwischen E-Commerce, Social Commerce und Video-Commerce?
- E-Commerce ist das digitale Schaufenster – Ihre Shopify- oder Magento-Site.
- Sozialer Handel verkauft über soziale Plattformen wie Instagram Shop oder TikTok Shop, wo Entdeckung und Kauf innerhalb der App erfolgen.
- Video-Commerce ist eine Untermenge von beidem – die Verwendung von Videoinhalten zur direkten Steigerung des Umsatzes, unabhängig davon, ob sie auf Ihrer Site eingebettet oder auf sozialen Plattformen gehostet sind.
Die Modewelt ist überflutet mit Inhalten und Produkten, Video-Commerce ist ein Durchbruch. Es handelt sich um ein Format, das auf Aufmerksamkeit ausgelegt, für Engagement konzipiert und für die Konvertierung optimiert ist.
Bei Digital Fashion Academy glauben wir an eine kontinuierliche berufliche Entwicklung, die Hand in Hand geht mit digitale Transformation, und als Teil dieser Transformation empfehlen wir, nach Möglichkeiten zu suchen, Video-Commerce in Ihre Marketing- und E-Commerce-Strategien zu integrieren, da dies zu einer tragenden Säule Ihrer Omnichannel-Strategie.
Der Video-Commerce bei QVC

QVC, der ursprüngliche Homeshopping-Gigant, durchläuft eine mutige Transformation.
Angesichts des massiven Rückgangs der Zuschauerzahlen im traditionellen Fernsehen 44% weniger seit 2018ist das Unternehmen nun Livestreaming auf TikTok rund um die Uhrund wird zum ersten konstanten Strom an Inhalten, die zum Einkaufen einladen.
Dieser Kurswechsel ist Teil einer umfassenderen Strategie, sich als „Live-Social-Shopping-Unternehmen“ neu zu erfinden und innerhalb von drei Jahren einen Umsatz von 161,5 Milliarden Pesos (1TP6B1,5 Milliarden) über soziale Plattformen anzustreben.
Für etablierte Marken wie QVC ist die Nutzung von Plattformen wie TikTok eine Überlebenstaktik und ein strategischer Wandel, der die massive Potenzial von Live-Social-Commerce.
Glossar zum Video-Commerce
📘 Glossar: Wichtige Begriffe im Video-Commerce
1. Video-Commerce
Die Nutzung von Videoinhalten – live oder aufgezeichnet – zur Online-Präsentation und zum Online-Verkauf von Produkten. Zuschauer können direkt über die Videooberfläche zuschauen, interagieren und kaufen.
2. Shoppable Video
Ein Video, das anklickbare Links oder interaktive Elemente enthält, die es den Zuschauern ermöglichen, vorgestellte Produkte zu kaufen, ohne das Video verlassen zu müssen.
3. Livestream-Shopping / Live-Shopping
Eine Live-Übertragung (oft in sozialen Medien oder auf E-Commerce-Plattformen), bei der Moderatoren oder Influencer Produkte präsentieren, Fragen beantworten und in Echtzeit verkaufen. Beliebt in China und weltweit auf dem Vormarsch.
4. Kurzvideo
Kurze Videoinhalte, normalerweise unter 60 Sekunden, entwickelt für Plattformen wie TikTok, Instagram Reels oder YouTube Shorts. Wird oft verwendet, um Produkte in einem dynamischen und unterhaltsamen Format zu präsentieren.
5. Produktkennzeichnung
Dabei werden bestimmte Produkte mit bestimmten Momenten in einem Video verknüpft, sodass die Zuschauer darauf klicken und Produktdetails anzeigen oder sofort einen Kauf tätigen können.
6. Creator Commerce
Ein Modell, bei dem Inhaltsersteller (Influencer, Stylisten, Markenbotschafter) Produkte direkt über ihre Videoinhalte und Social-Media-Plattformen bewerben und verkaufen.
7. Sozialer Handel
Verkaufen Sie Produkte direkt über Social-Media-Plattformen wie Instagram Shop, Facebook Marketplace, TikTok Shop oder Pinterest. Oftmals inklusive, aber nicht ausschließlich, Video.
8. E-Commerce
Traditioneller Online-Handel über Marken Websites oder Marktplätze (z. B. Shopify, Magento, Amazon), wo Benutzer digitale Kataloge durchsuchen und Einkäufe abschließen.
9. PDP (Produktdetailseite)
Eine produktspezifische Seite auf einer E-Commerce-Website, die Bilder, Preise, Größenoptionen und jetzt zunehmend auch Videoinhalte enthält, um Engagement und Konversion zu steigern.
10. Konversionsrate
A Schlüsselleistungskennzahl im E-Commerce, der den Prozentsatz der Zuschauer oder Besucher misst, die eine gewünschte Aktion ausführen – normalerweise einen Kauf abschließen.
11. Engagement-Rate
Ein Maß dafür, wie Benutzer mit einem Video interagieren (Likes, Kommentare, Shares, Klicks), das häufig verwendet wird, um die Effektivität von Videoinhalten im Videohandel zu messen.
12. Video-CMS (Content-Management-System)
Eine Plattform oder ein Tool zum Verwalten, Hosten und Verteilen von Videoinhalten auf Websites und in sozialen Medien. Einige Plattformen bieten auch Analyse- und Shoppable-Integrationen.
13. Omnichannel-Strategie
Ein einheitliches Kundenerlebnis über mehrere Plattformen hinweg: Web, Mobile, Social Media, im Geschäft. Video-Commerce unterstützt Omnichannel durch die Zusammenführung von Storytelling, Inhalten und Transaktionen.
14. Interaktives Video
Videoinhalte, die vom Benutzer ausgelöste Aktionen (Klicks, Hovern, Wischen) enthalten, z. B. das Auswählen von Produktfarben, das Hinzufügen zum Einkaufswagen oder das Springen zu anderen Videoabschnitten.
15. Plattformintegration
Die technische Verbindung zwischen Ihrem Videoinhalt und Ihrem E-Commerce-System ermöglicht Produktdaten, Preisaktualisierungen, Bestandssynchronisierung und Kaufablauf in Echtzeit.